Mentoring: Vorteile für Unternehmen

Mentoring ist im Unternehmensbereich eine Bezeichnung für eine Unterstützung junger Fachkräfte, auch Mentee genannt, durch erfahrene Mitarbeiter des Unternehmens, auch Mentor genannt. Sie stehen ihnen beratend und als Vertrauensperson zur Seite und können dadurch die individuelle Entwicklung der noch jungen und unerfahrenen Fachkraft unterstützen, spezielle Fähigkeiten fördern und die Integration in das Unternehmen unterstützen.

Vorteile des Mentorings für Unternehmen

Engagierte und fachlich gut ausgebildete Fachkräfte und Führungskräfte werden von den meisten Unternehmen mit viel Eifer gesucht. Wie brisant der Fachkräftemangel in Deutschland ist, zeigt diese Studie von Manpower. Durch das Mentoring können Unternehmen den eigenen Nachwuchs gezielt während der Phase des Berufseinstiegs fördern. Dadurch wird der Mentee nicht nur bestens auf die anfallenden Aufgaben in seinem Arbeitsbereich vorbereitet, sondern wird gleichzeitig deutlich intensiver an den Konzern gebunden. Auch der Erfahrungsschatz älterer Mitarbeiter, die in naher Zukunft in Rente gehen, kann so im Unternehmen gehalten werden.

Ein Mentoring ist mit vergleichsweise geringem Aufwand verbunden und muss nicht durch externe Fachkräfte übernommen werden, wie es etwa beim Coaching oder Training häufig der Fall ist. Dadurch können auch sensible Geschäftsbereiche in das Mentoring einfließen. Nicht zu unterschätzen ist auch der Vorteil eines sich harmonisch entwickelnden Netzwerks unter den Mitarbeitern auf Führungsebene. Teamwork und effiziente Arbeitsabläufe lassen sich dadurch deutlich leichter umsetzen. Auf die Vorteile des Mentorings für Unternehmen, den Mentor und den Mentee geht dieser Artikel der Mentoring-Akademie genauer ein.

Ablauf des Mentorings

Ein Mentoring ist auf einen längeren Zeitraum ausgelegt und durchläuft währenddessen verschiedene Phasen. Zu Beginn findet das Matching statt, in dem Mentee und Mentor sich kennenlernen und prüfen, ob ein Mentoring sinnvoll ist. Dazu sollten beide Parteien herausfinden, ob sie eine vertrauensvolle Basis schaffen können und voneinander profitieren werden. Unterstützung beim Matching finden Angestellte häufig durch die Personalabteilung, die geeignete Teilnehmer zusammenführt. Sofern das Matching erfolgreich war, beginnt die zweite Phase: das Commitment. Diese Phase kann als organisatorische Phase verstanden werden, denn in ihr werden die Rahmenbedingungen und konkreten Inhalte besprochen, abgestimmt und festgelegt.

So wird zum Beispiel festgelegt, welches Ziel das Mentoring verfolgt, wann und in welchem Umfang Gespräche stattfinden, was sich Mentor und Mentee erhoffen und wo sich die Grenzen befinden. Der Übergang in die dritte Phase, nämlich das Working, ist dann fließend. Sie stellt die längste Phase dar und umfasst die gesamte Mentoring-Tätigkeit. Erst danach wird mit der vierten Phase das Mentoring abgeschlossen. Sie widmet sich der Evaluation, also der Auswertung des Prozesses. Gerade diese Phase ist auch für Arbeitgeber interessant, denn aus ihr lassen sich für die Zukunft Verbesserungsvorschläge ableiten und Vorgänge optimieren. In diesem PDF sind die unterschiedlichen Mentoring-Phasen grafisch dargestellt.

Wer kann Mentor werden?

Die Rolle eines Mentors können vor allem erfahrene Personen übernehmen. Diese sollten im gleichen Unternehmen angestellt sein und das bestenfalls bereits seit längerer Zeit. Eher selten werden Chefs oder Firmeninhaber der Mentor neuer Angestellter, da ein weisungsbefugter Vorgesetzter die Rolle eines Mentors nur unzureichend erfüllen kann. Viel mehr sind es erfahrene Kollegen, die sich dem Mentee annehmen und ihn von dem eigenen Wissensstand profitieren lassen, Kontakte herstellen und beratend zur Seite stehen. Ein Mentor sollte verschiedene Fähigkeiten mitbringen, um den Mentee zielführend betreuen zu können. Dazu gehören zum Beispiel:

• Eine hohe Konfliktbereitschaft
• Kommunikationsstärke
• Erfahrung und Fachwissen im relevanten Arbeitsbereich und im Hinblick auf das Unternehmen
• Ausreichend Zeit im Arbeitsalltag, um die Rolle des Mentors erfüllen zu können
• Kompetenz im Bereich der Selbstexploration und der Anleitung dazu
• Fachwissen und Erfahrung im Bereich der Coachingmethoden

Einen ersten Einblick in die vielfältigen Aufgaben als Ausbilder, Arbeitgeber und Mentor erhalten Fachkräfte in der regelmäßig erscheinenden Zeitschrift „Die Ausbilder“ von kiehl.de. Hier werden sehr aktuelle Themen und Dauerbrenner aufgegriffen und fachlich auf hohem Niveau behandelt.